Titel: viadukt
Projekt: kulturhauptstadt 2010
Zeit: seit 2010
Ort: Viehofer Platz, Essen
Material: Holz, Leuchtstofflampen


Das Viadukt ist eine temporär installierte Skulptur, die durch Bögen gegliedert und in einzelne  Fragmente unterteilt, sich in der imaginierten Vervollständigung über die gesamte  Länge der Grünfläche des kunst-stückes spannt.
Als nur schemenhaft ausgestaltetes Objekt impliziert es sowohl die Fiktion eines geplanten oder bereits überworfenen Verkehrsvorhabens, wie es auch gleichsam an ein Relikt einer vergangenen Kulturepoche erinnert.
Aus einfachen Bauhölzern und Schalbrettern mit Fugen zusammengefügt, weiß gestrichen und von Innen erleuchtet ,erhält das Ensemble ein wirklichkeitsfremdes Moment, weckt das Bild einer „Erscheinung“ oder „Vision“. Insgesamt mag die Installation stellvertretend für all jene Bauten stehen, die sich in ihrer Monumentalität über die Ebene reiner Zweckbauten zum Rang ästhetischer Objekte erheben.
In seiner Ost-West - Ausrichtung folgt das Viadukt der historischen Straßenführung und akzentuiert  jenen „Unort“, wo die Fußgängerzone als Hauptschlagader der Essener Innenstadt sozusagen nach Norden hin im Sande verläuft.
An diesem menschlich unwirtlichen Ort wird im durchschreiten der Bögen der Wechsel von der Innenstadt in die Nordstadt und umgekehrt bewusst vollzogen.
Der Menschliche Masstab und die historisierende Formensprache bieten emotionale Anknüpfungspunkte und Trost. Der Ort erfährt eine neue Attraktivität und es bietet sich Raum für Auseinandersetzungen mit der Stadtgeschichte, vergangenen und zukünftigen Potentialen und dem Umgang mit städtischen Grünflächen.

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